Hörtraining - Saskias Praxis

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Hörtraining

Was ein Kind nicht richtig hören kann, kann es auch nicht richtig sprechen und schreiben.

Aktuelle Forschungsergebnisse aus den USA (Galaburda, Tallal, Merzenich) weisen darauf hin, dass viele Kinder mit Sprachproblemen eine grundlegende Schwierigkeit haben, vor allem die schnell wechselnden Laute der gesprochenen Sprache aufzufassen und zu unterscheiden.


So entstehen Lernschwierigkeiten, weil die Kinder Gehörtes nicht effektiv und schnell verarbeiten können. Es fällt ihnen  schwer, sich auf die Stimme ihres Lehrers zu konzentrieren und sie lassen sich von vielen Geräuschen ablenken. Sie können schlecht oder gar nicht mehrere aufeinanderfolgende Arbeitsanweisungen behalten und sind generell langsam in der Bearbeitung von Aufgaben.

Vorwurfsvolle Ausrufe wie: "Kannst Du denn nicht hören?!" oder "Du hast ja eine lange Leitung!" bezeichnen somit häufig eine zugrunde liegende Schwäche in der Verarbeitung von Gehörtem.


Die Probleme des Kindes, das nicht in idealer Weise hören kann, können sehr breit gefächert sein. Ob es jedoch in manchen Frequenzbereichen zu gut oder zu schlecht hört, in jedem Fall hat dies zur Folge, dass das Kind allein für das Zuhören eine ungleich größere Anstrengung aufbringen muss, als normal hörende Kinder.


So kann es geschehen, dass durch diese Konzentration auf das Verstehen des Gehörten ein so großer Teil der Aufmerksamkeit des Kindes beansprucht wird, dass es in anderen Bereichen nicht mehr die geforderte Aufmerksamkeit aufbringen kann.  Am Unterricht teilzunehmen bedeutet: zuhören, konzentriert nachdenken und das Ergebnis sprachlich umsetzen können. Das bringt viele Kinder mit Hörverarbeitungsproblemen an ihre Grenzen. Sie können dem Unterricht kaum noch folgen, werden still, kaspern aus Langeweile herum oder zeigen große Bewegungsunruhe, um ihre Ermüdung auszugleichen. Der damit einhergehenden Überforderung und Frustration entgehen manche Kinder, indem sie ihre gesamte Aufmerksamkeit herabsetzen. Diese Kinder fallen dann oft unter die Diagnose        "AD(H)S" und werden häufig mit Medikamenten behandelt, wobei ein Teil ihrer Aufmerksamkeit sich schon durch ein gezieltes trainieren der Hörverarbeitung verbessern könnte.


Im Zusammenhang mit langjährigen Erfahrungen in der Neurophysiologischen Entwicklungsförderung haben 90% der Kinder, mit bestehenden frühkindlichen Restreflextätigkeiten, auch Probleme mit der Hörverarbeitung. Deshalb muss man bei dem großen Thema Lernschwierigkeiten immer mehrere Ursachen für die Problematik bedenken und auch einbeziehen. Ein erfolgreiches Lerntraining beginnt häufig erst nachhaltig zu wirken, wenn andere Grundlagen geschaffen sind.

 
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